Genau vor einem Jahr habe ich den ersten Blogeintrag geschrieben. Es waren nur ein paar Zeilen über das Video, in dem ich mein Vorhaben erklärt hatte, in den Kongo zu reisen. 365 Tage und 38 Posts später ziehe ich hier ein kurzes Fazit und werfe einen Blick nach vorne
Ich habe diesen Blog sehr lieb gewonnen. Zwar fühle ich mich auch bei der Arbeit für klassische Medien nicht vollkommen eingeschränkt. Aber die Freiheit, die ich hier habe, ist dennoch einzigartig: Auf meiner Reise durch den Kongo konnte ich schreiben über was und in welcher Art und Weise ich es wollte. Schienen mir Bilder sinnvoller, habe ich eben eine Galerie erstellt. Oder mich für ein Video für das Reisetagebuch entschieden. Klar, ich verdiene nichts. Aber die Erfahrungen sind dennoch goldwert.
Als Rückblick habe ich einen Blick in die Statistik geworfen und die vier am meisten aufgerufenen Beiträge gesammelt:
- Goodbye, honey: Manches muss man einmal gemacht haben, um mitreden zu können. Sich vegan zu ernähren zum Beispiel. So habe ich mir vorgenommen, drei Wochen auf tierische Produkte zu verzichten. Und bleibe nun dabei. Die Chronik eines Bewusstseinswandels.
- Zeig dich! Journalisten wollen gelesen, gesehen und gehört werden. Aber wie präsentiert man sich und seine Arbeit am besten im Netz? XING allein ist öde. Und das Basteln der eigenen Homepage total umständlich. Fünf stylische Alternativen, die einiges drauf haben.
- Bei den Barfußchristen: Mehr Religion à la congolaise geht nicht. Acht Stunden huldigen die Kimbanguisten jeden Sonntag ihren Propheten Simon Kimbangu – ohne Schuhe und mit Marschmusik in Endlosschleife.
- Videotagebuch (2): Bis bald, Kinshasa! Ich wurde empfangen wie ein Staatsgast. Ohne Kontakte und Journalisten-Akkreditierung kann es jedoch auch heikel werden. Gut, dass das Dokument nun – vierfach kopiert – immer dabei ist.
Außerdem noch ein Hinweis auf einen Reisebericht, der ein wenig untergegangen ist:
- Weg der Stille: 7800 Höhenmeter, rund 120 Kilometer Strecke, 15 Kilo Gepäck, 8 Tage – und eine Freundschaft. Ein sehnsüchtiger Rückblick auf den Dolomiten Höhenweg 6, den ich im August gelaufen bin.
Und so geht’s nun weiter
Als die Klausurenphase und Texte für die Lehrredaktion zusammen gekommen sind, habe ich es nicht mehr geschafft, auch noch am Ende der Woche die Samstagslektüre zu schreiben. Außerdem haben einige eh schon von den Links erfahren – wenn sie mir auf Twitter gefolgt sind. Deshalb wird es jetzt ein abgespecktes wöchentliches Update geben: der Hinweis auf einen inspirierenden, innovativen und daher meist crossmedialen journalistischen Beitrag, der mich im Laufe der Woche fasziniert hat. Wer sich trotzdem nach langen Stücken sehnt, dem kann ich die Sammlungen von LiesMich und Reportagen.fm ans Herz legen.
Was sonst noch kommt: eine Reise mit ein paar Kollegen der Journalistenschule nach Ruanda Ende März, außerhalb des Blogs immer mal wieder Texte bei WiWo Green. Und natürlich jeden Sonntag Abend das zuckersüßeste Set elektronischer Musik im Wochenendausklang.